Reck

 Juni 2008


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Einleitung

Meine Kinder betteln nach einem Reck. Vor einigen Jahren hatten wir mal eins - das aber nicht mehr genutzt wurde.  

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Da es beim Rasenmähen immer sehr lästig war, um die Stangen und die Abspannung herumzumähen, habe ich es irgendwann rausgerissen. Es bestand aus 2 Vierkanthölzern, die einfach 20cm in den Boden gekloppt waren. Die Abspannseile hielten an stabilen Winkeleisen, die 'nen halben Meter im Boden steckten.  

  Aber das ist Jahre her!  

   

Meine Aufgabe

 

  Jetzt gehen schon zwei meiner kleinen Engel jede Woche zum Geräteturnen - da kann man nix machen, da muss wieder eine Reckstange her.  

  Vorgabe: Keine Abspannseile, sonst streikt die Gartenmonarchin!  

  Das wird teuer: Holz kommt nicht in Frage, da muss Eisen rein.  

  Also habe ich eine Länge (6m) verzinktes Vierkantrohr 80x40x3mm besorgt. Die musste ich im Laden mit der Bügelsäge ritze-ratze in zwei handliche  

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Dreimeterstücke zerlegen, da mein Auto natürlich viel zu kurz ist.  

  Auf dem Hof wurden dann in 12cm Abstand Löcher - erst 3mm, dann 10mm reingedröhnt.  

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Der fiesen Bohrspäne wegen habe ich dann schnell Pappe untegelegt. So kann ich die Winterreifen vielleicht noch länger fahren.  

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  Entgraten ist doof - das machen also die Kinder  

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Schwarz übersprühen macht Laune - also mache ich es selber  

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Ich weiß, dass auf Zink keine Farbe lange hält. Mir doch egal, kann ich halt öfter übersprühen! Und der Rasen wird auch wieder grün. Irgendwann...  

 
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  Beim freundlich orangen verleiht (fast) alles! Laden wollte ich einen 200mm Erdbohrer leihen. Da ich fies festen Lehmboden habe, fand ich es eine saugute Idee, motorbetrieben in die Tiefe zu gehen.  

  Über sechzig Euros sollte ich denen für das Teil am Tag lassen. Umpf. Ich brauch den doch nur 20 Minuten...  

  Auf die Hälfte hab' ich den Knaben runtergehandelt - leider war der Apparillo aber ausgeliehen. Rufen Sie gegen Mittag doch noch mal an .
Mittags: Wer, was, achso! Neee, is noch nich da. Rufen sie doch um 15:00 Uhr nochmal an ... Das ging dann so bis Feierabend. Rufen sie doch morgen wieder an. Wir öffnen um 8:00.  

  Ihr könnt mich mal!  

  Spaten raus - und 'ne knappe Stunde später hatte ich ein 1a Loch: 20cm Breit, 70cm Tief. Geht doch.  

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Eimerweise Erde - und im Vordergrund mein abgewinkelter Spezialspaten zum Erde rauslöffeln:  

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  Richtfest des ersten Pfosten:  

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  Damit das Teil nicht zur Dauerbaustelle wird, habe ich (rechne, rechne) in 4 Sack Blitzbeton investiert, der nach 'ner Stunde fest ist!  

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Schichtweise wurde das Loch bis 10cm unter die Grasnabe vollgegossen.  

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Darüber kam eine Rundverschalung aus Abflussrohr, um eine schöne runde Rasenkante zu gießen.  

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Mit 2 Sack Beton bin ich gut hingekommen. Ist doch eher selten, dass die Praxis die Theorie bestätigt...  

  Den abgestochenen Rasen wieder reingestopft sieht das ganz manierlich aus  

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Und wenn ich das Ding abreißen muss, kann ich die Hilti zwischen Rund- und Vierkantsockel ansetzen, den Pfeiler abflexen, Erde drüber und fertig. Die 60cm Betonsockel darunter bleiben dann für zukünftige Archäologen drin!  

 
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  Das zweite Loch hat deutlich weniger Spaß gemacht, da ich bei 60cm auf eine Steinplatte gestoßen bin, die das Loch zu 1/3 versperrte (oben Links).  

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Das Teil ließ sich nicht zerkloppen - also muss der Pfosten dran vorbei.  

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Der Querstift sorgt dafür, dass der Pfeiler nicht irgendwann versinkt.
Was war das lustig, das Teil mit dem Hammer so tief in den Boden zu kloppen, damit das Reck waagerecht wird.  

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Der Boden ist so fest, das ich eigentlich gar kein Loch und keinen Beton bräuchte. Eine fette Dampframme hätte es auch getan...  

  Da der Pfosten nun etwas zu weit hinten steht, fluchten die Vorderseiten nicht mehr ganz - aber Stahl ist ja flexibel.  

  Damit hinten auch noch etwas Beton ist, musste ich das Loch größer machen - weshalb der geniale Beton natürlich nicht mehr reichte. Wieso gelten Murphys Gesetze eigentlich auch bei mir im Garten?  

  Die Krönung kam aber noch in Form des fünften Sack Beton: Eine amtlich beglaubigte Montagsproduktion. Oder so. Jedenfalls wollte der nicht richtig abbinden. Oben bildete sich eine Schleimschicht und immer wenn ich die Schalung abnahm , kam der halbe Beton mit und zerbröselte.  

   

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Das Spiel habe ich dann drei mal gemacht, bis ich einen Eimer voll Altbeton und nur noch eine Ladung Betonpulver hatte. Ob man bei ebay ein Betonring-Puzzle los wird? Nur an Selbstabholer?  

  In Erinnerung an richtiges betonieren habe ich das Pulver dann im Eimer erdfeucht angemischt, ordentlich verrührt, in den Ring gefüllt und 'ne Woche gewartet. Dann war der Gammel zumindest so fest, dass ich den Ring - obwohl dick eingefettet - zersägen mußte, um ihn ab zu kriegen.  

 
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  Die Reckstange - ein massives Stück Edelstahl - war noch vom Holzreck. Da habe ich mir zwei Winkeleisen dranschweißen lassen - Um Edelstahl mit Baustahl zu verschweißen fehlt mir immer noch das richtige Werkzeug.  

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Die Winkeleisen sind innen mit Gummi belegt und werden jeweils mit einer selbstgedrehten Spezialschraube am Pfosten befestigt.  

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In den Winkeleisen sind 3 Löcher. Damit kann das Reck in 4cm Schritten in der Höhe verstellt werden.  

  Die Schraube hat einen Griff , der in eines der 3 Löcher greift, damit sie sich nicht mitdreht, wenn man die fette Mutter auf das andere Ende schraubt.  

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Die Mutter ist aus einem Becher voll Vergussmasse entstanden. Mit 10mm Innengewinde. Formschön und abwaschbar...  

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  Insgesamt sieht das Teil nun so aus:  

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Ich glaub, den linken Pfosten könne man schon mal wieder übersprühen...  

 
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Aber der Seitenquelltext (strg-U) sieht auch interessant aus, zumindest wenn man ihn mit einem Monospace Font in sehr kleiner Schriftgröße betrachtet.

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