Mein Vellemann K8200 3D-Drucker ist inzwischen soweit aufgerüstet, dass man damit auch andere Sachen als nur lauter Drucker-Verbesserungen drucken kann. Hier folgen ein paar Beispiele.
Büste |
Schale für Obst oder Brötchen |
Visitenkartenbox |
Zahnarztbohrerhalter |
Batterievorrat |
Apfelausstechhilfe |
Sonnenschirmchen |
Lochwürfel |
Die Dateien |
Jonas aus Neuseeland hat ganz lieb bei mir angefragt, ob ich Ihm einen Ausdruck von Ihm selbst machen könnte, um damit seiner in Deutschland lebenden Mutter eine Freude zu machen. Einen 3D-Scan von sich hätte er.
Normalerweise mache ich ja keine Auftragsarbeiten, aber so einen 3D-Scan wollte ich natürlich gerne mal sehen. Als Datei und als Objekt.
Zur Scantechnik befragt schrieb mir Jonas:
Wenige Tage vor meinen Abflug (5 waren es, meine ich) habe ich in einem Zeitungsbericht mitbekommen, dass ein Baumarkt in Bonn*** ab sofort einen 3d Druck-Service anbietet. Mehr oder weniger auf den letzten Drücker bin ich dann dahin und habe mich Scannen lassen. Zum Drucken hat die Zeit leider nicht mehr gereicht, da der Drucker "ausgebucht" war. Ich wollte die für den späteren Ausdruck dieses Scans nicht fragen, da im Paket (wenn sie es verschickt hätten) bestimmt irgendwo Werbung angebracht geworden wäre. Das war aber mein Plan B!
Der Scanner hatte von der Form her sehr große
Ähnlichkeiten mit der Kinect-Kamera
, war aber definitiv ein Konkurenzprodukt. Auf Nachfrage wurde mir gesagt, dass
der Scanner wohl 350-400€ gekostet hat. Es hat sich aber schon vor Ort
herausgestellt, dass die Kamera nicht besonders gut war, da wir ca. 15 Versuche
benötigt haben.
Leider kenne ich den Namen nicht mehr.
***Hinweis: Leider bietet der Knauber Baumarkt das Drucken inzwischen nicht mehr an.
Die um den halben Erdball gereiste Datei war problemlos lesbar und mein Druckerprogramm zeigte dieses Bild:
Aber einfach ausdrucken
ging nicht: ich bekam dauernd
"Out of Memory" Fehler
vom Slicer. Physikalisch hat der Rechner aber mehr als genug RAM. Ist wohl
eine interne Beschränkung. Dann habe ich ewig rumprobiert.
Wegen der
aufwändigen Außenkontur habe ich eine extrem dünne Außenwand
eingestellt (2 Lagen; Standard sind 3). Aber das reichte noch nicht. Also wurde
Jonas nach und nach immer kleiner. Als ich ihn auf 12,3cm (30%) runter hatte,
packte der Slicer schließlich seinen Job.
Da ich zu dem Zeitpunkt kein weißes Filament hatte, wurde der Ausdruck in schwarz gemacht. Innen ist er nicht hohl, sondern mit wabenförmigem Gitter gefüllt.
Hier die ersten Lagen:
Jede Lage ist einen viertel Millimeter hoch. Geschätzte Ausdruckzeit: 8 Stunden. Hoffentlich hält der Drucker den Marathon durch.
Erste Hürde: Der Anfasser vom Reißverschluss. Das Ding steht etwas ab, weshalb der Drucker das komplett vergeigt hat.
Da sein rechter Kragen auch so einen Überstand hat, habe ich den Druck angehalten und eine Stütze in mehreren Versuchen aus festem Schaumstoff auf einen halben Millimeter genau geschnitten und mit Tesakrepp auf das exakte Maß gebracht. Die Stütze wurde mit Tesakrepp auf dem Druckbett befestigt.
Damit klappte der Kragendruck.
Nach rund 5 Stunden hat der Drucker dann blöderweise einen Schritt in X-Richtung verloren. Da man das aber erst beim genaueren Hinsehen merkt, habe ich nicht nochmal von vorn angefangen.
Das Kinn brauchte natürlich auch Unterstützung. Also wieder geschnitzt und geklebt:
Hier mal ein Blick auf den Bildschirm des PCs. Noch heißes Filament ist in rot, kaltes in blau dargestellt. Man erkennt schön die Wabenstruktur.
Der Kopf wird langsam:
Die Ohrläppchen brauchen wieder Hilfe. Blöd ist, dass man dazu vor dem Drucker warten muss, bis es soweit ist um dann im richtigen Moment die Pausentaste zu drücken. Der Drucker stoppt dann leider nicht sofort, sondern druckt erst noch seinen Speicher leer und hält dann erst an. Da braucht man etwas Erfahrung...
Ohrläppchenunterstützung habe ich einfach mit Tesakrepp-Streifen realisiert.
Ebenso die Nase:
Ein wenig verklebt sieht der Junge aus:
Der Rest ließ sich problemlos drucken.
Nach dem abkühlen sah die Büste nun so aus:
Zusammen
mit einer Packung Fotos von down under, die Jonas per Printservice an mich
geschickt hat, habe ich den Ausdruck dann gut verpackt an seine Mutter geschickt.
Volltreffer: Sie hat sich über dieses außergewöhnliche Präsent sehr
gefreut!
Angeregt durch ein Foto in der Technology Review habe ich eine schöne Obstschale in Tinkercad entworfen:
Der Ausdruck war von Pannen übersäht.
Nach ziemlich vielen Fehldrucken hat es aber irgendwann geklappt.
So ist die Schale noch nicht zu erkennen. Aber mittels einer Packung Buntstifte, bei denen die Spitze abgesägt werden sollte, kann man aus dem Plastikteil sowas zusammenstecken:
und beispielsweise mit Äpfeln füllen:
Die Schale ziert unser Wohnzimmer und ist hübsch genug für
ein
Da ich kurzzeitig arbeitssuchend war, habe ich mir ein paar Visitenkarten machen lassen. Auf Jobbörsen wollte ich die ungeknickt am Körper tragen. Also habe ich eine kleine Box entworfen, aus der sich die Karten einfach entnehmen lassen, sie aber vor Knicken schützt.
Bestückt sieht das z.B. so aus: (aus Datenschutzgründen verpixelt)
Da gibt's nicht viel zu sagen:
Statt 40 Löcher anzuzeichnen, zu körnen und
zu bohren, habe ich zwei Bretter mit je 20 Löchern drucken lassen.
Damit die Batterien nicht immer in der Schublade rumkullern habe ich einen Vorratsbehälter gedruckt. Leider druckt der Drucker momentan dauernd irgendwelche Stippen und Ziefäden. Da ich nicht jedes Loch nachbohren wollte, habe ich die Löcher deutlich größer als nötig gemacht. Daher passen die Batterien nicht saugend-schmatzend in die Löcher. Vorteil: sie lassen sich auch sehr leicht rausnehmen.
Zum schnellen schneiden und entkernen von Äpfeln haben wir so eine Ausstechhilfe. Leider schneidet die den Apfel nicht bis ganz unten durch und man muss mit den Fingern den Apfel gefährlich stark gegen die Schneiden drücken.
Jetzt kommt der Apfel auf die blaue Scheibe und ich kann mit
dem Ausstecher den Apfel komplett schneiden.
Bei meiner meiner Beta-8 Bewässerung müssen die Feuchtigkeitsregler vor Sonne geschützt werden, da sie in der prallen Sonne sonst den Blumenkübel überfluten.
Das Dach des Schirms war mal eben, ist aber duch die Sonne weich geworden. Schwarz war offensichtlich keine so gute Wahl für den Ausdruck.
Als symbolische Geldgeschenk wollte ich einen Euro in einen Würfel einbauen.
Im Inneren ist ein etwa tischtennisballgroßer Hohlraum, in den nach der Hälfte des Ausdrucks das Geld kommt.
Der Ausdruck dauerte wegen der vielen Löcher natürlich ewig. Und dann hat der Drucker mal wieder Mist gebaut, weshalb das nix geworden ist.
Die STL-Dateien zu den Objekten gibt's hier: 140stl-files.zip
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